Therapeutisches Absaugen

Im Rahmen der Therapie tracheotomierter Patientinnen und Patienten kommen Logopädinnen und Logopäden sicher in Situationen, in denen sie die Patientinnen und Patienten absaugen müssen. Das ist zwar eine ärztliche Tätigkeit, aber eine delegierbare. Besonders beim therapeutischen Entblocken einer Trachealkanüle muss mindestens eine Absaugbereitschaft bestehen. Das heißt aber auch, dass die Logopädinnen und Logopäden das Absaugen durch die Trachealkanüle beherrschen und dürfen.

Neben der Wahl des richtigen Absaugkatheters gibt es ein paar Dinge zu beachten.

Vorbereitung

Damit das Absaugen selbst zügig durchgeführt werden kann, sollten so viele Schritte wie möglich vorbereitet werden. Neben dem Material sollten die Geräte eingeschaltet sein und auch feuchte Nasen (HME) bereits von der Trachealkanüle diskonnektiert sein.

Absaugen durch die Trachealkanüle

Das Absaugen muss steril durchgeführt werden. Daher werden entweder sterile Einmal-Handschuhe verwendet oder es wird nach dem no-touch-Prinzip gearbeitet. Dieses Verfahren ist nur sehr geübten Therapeutinnen und Therapeuten zu empfehlen.

Das therapeutische Absaugen hat das Ziel, Sekret aus der Trachealkanüle und knapp darunter zu entfernen. Zwar gibt es Aussagen, dass nicht länger als zehn Sekunden gesaugt werden sollte, aber solange Sekret abgesaugt werden kann, ist es logischer, zunächst dieses Sekret zu entfernen, also weiter zu saugen.

Außerdem finden sich oft Aussagen, dass Absaugkatheter immer mit (oder ohne!) Sog in die Trachealkanüle eingeführt werden müssen. Die Quelle solcher Aussagen ist nicht überliefert, wichtig ist aber zu beachten, dass bei atraumatischen Kathetern ein Luftpolster entstehen kann wenn man den Sog nutzt. Daher bietet es sich an, diese Art der Absaugkatheter auch mit Sog einzuführen. Ansonsten gilt, dass gesaugt wird, wenn Sekret vorhanden ist.


Der Absaugkatheter sollte vorsichtig bewegt werden. Stochern, rühren oder rudern sorgen für eine mechanische Belastung in der Trachea und sind daher für die Patientinnen und Patienten nicht nur unangenehm, sondern auch sehr gefährlich.

Bei Absaugen besteht immer die Gefahr kleinere Verletzungen in der Trachea zu verursachen, daher ist konzentriertes und vorsichtiges Arbeiten unbedingt erforderlich. Gerade auch, weil das Absaugen in einem nicht einsehbaren Bereich stattfindet. Manchmal hilft die Vorstellung, Absaugen eher mit dem Reinigen eines edlen Parkettbodens zu vergleichen und nicht mit einem Schaben auf einem Ceranfeld.